Um das Kainsbachtal mitten im Odenwald am 10. Mai 2015

– mit Roland Berger

An einem schönen Maientag fanden sich 34 Wanderfreunde ein, um eine aussichtsreiche Tour zu unternehmen. Wir trafen uns am Gasthaus Vierstöck an der B 47 zwischen Reichelsheim und Michelstadt in der Nähe von der „Spreng“, einer bekannten Odenwaldkreuzung. Vielen Dank auch an die Wandergruppe aus dem Odenwald die dazukam. (bei denen wandere ich auch ab und zu mit).
Die Strecke führte über das Totenkirckl, ein uralter Friedhof der Gemeinde Oberkainsbach. Die alte große Linde und die Kapelle vor dem Friedhofseingang ergaben ein beeindruckendes Bild.

Durch den Wald wurde dann die Talstraße zwischen Ober- und Niederkainsbach überquert und die Ruine Schnellerts erreicht.
Der sogenannte Schnellertsherr soll bei bevorstehenden Kriegen ein Geisterheer anführen, das angeblich lärmend von der Ruine Schnellerts durch einen bestimmten Bauernhof, dann entlang der Gersprenz und durch Fränkisch-Crumbach zur Ruine Rodenstein durch die Lüfte zieht, um beim Ende des Krieges von dort wieder zum Schnellerts zurückzukehren. Man kann diese Sage seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nachweisen. Sie ist verwandt mit den Gespenstererzählungen von der Wilden Jagd und kam vielleicht durch ein unerklärliches akustisches Phänomen zustande. Viele Bauern aus der Umgebung der Ruine Rodenstein beteuerten, Zeuge des Geisterzuges geworden zu sein; und der Schnellertsherr soll sein Pferd von einem Schmied in Fränkisch-Crumbach beschlagen haben lassen.
Auf der Burgruine wurde Mittagsrast gehalten. Weiter ging es dan zum Höhenort Böllstein. Auf dem Höhenzug dorthin hatte man schöne Aussichten bis zur Frankfurter Skyline, dem Spessart und dem Taunus.
Am Waldrand ging es dann über die stark befahrene B 47 an der Spreng zu einem Steinbruch, in dem vor vielen Jahren weisser Sandstein abgebaut wurde. Dieser wurde für den Bahnhof in Michelstadt und für einige andere Kirchen im Odenwald verbaut. Der Steinbruch ist nicht mehr aktiv, von Moos bewachsen, die Atmosphäre ist beeindruckend, ein enger Zugang und überall steile Wände nach oben. Hier wurde eine weitere Pause gemacht um das wirken zu lassen.
Nach einer knappen Stunde erreichten wir dann das Gasthaus Vierstöck wo die Schlussrast gehalten wurde. Das Wetter war gut, ein schöner Maitag eben.
Die Tour wurde vom Wanderwart des DAV Weinheim geführt.
17 Kilometer, 365 Höhenmeter.

Roland Berger
Wanderwart DAV Weinheim