Eine Bilanz nach 35 Jahren Singkreis!

Sollte doch der Wunsch des damaligen 2. Vorsitzenden Dieter Bartels im Jahre 1979 auf einer Bergtour in Erfüllung gehen, einen Singkreis unter der Leitung von Walter Hebling zu gründen?

Auf dem Allainhorn
Auf dem Allainhorn


Eine kleine Gruppe, die sich in sehr unregelmäßigen Abständen traf, davon wusste man aber nichts, machte einen verborgenen Anfang. Gestartet unter Walter Hebling wurde im September 1980 mit 5 Sängern im damaligen Jugendraum der Uhland-Schule in der Bahnhofstr., wo es nur zu einem Glas Bier – ohne zu singen reichte. Entmutigt wurde ein neuer Ansatz für den Oktober geplant, der aber ebenso ohne Singen verlief. Doch, der September 1980 mit 7 Teilnehmern brachte die Wende. Gesungen aus dem „Bettelmusikant“ erklangen die ersten Lieder zur Gitarre. Der ungemütliche Raum wurde ab 1981 bis 1983 gegen Hennings-Wohnzimmer (damaliger 1. Vorsitzender unserer Sektion) getauscht. Die Beteiligung wuchs auf über 25 Teilnehmer an, so dass ab Januar 1984 ein Umzug ins alte Rathaus erfolgte, um dann im September 1986 in unserer Hütte mit ca. 30 Beteiligten, unsere endgültige Heimat zu finden. Mittlerweile haben wir uns ein eigenes Liederbuch geschaffen, ein Unikat, das vergeblich seines gleichen sucht und heute 240 Lieder aufweist. Der Schwerpunkt lag in alpenländischen Weisen, doch ist zu jeder Jahreszeit und zu vielen Anlässen ein entsprechendes Lied zu finden. 

Ein Engagement im Sektionsleben stand außer Frage. So waren die ersten Auftritte bei den Winterfeiern im „Gasthaus zum Odenwald“ in Unterflockenbach, danach folgten das Gasthaus „Gorxheimer Tal“, der Gymnastikraum der Sulzbacher Schule und viele Jahre im Rolf-Engelbrecht-Haus in Weinheim. Hier steht eine Bilanz von 32 Auftritten zu Buche. Auch zur Sonnwendfeier wurde über 30-mal gesungen, wobei die Organisation von 1990 bis zum Jahr 2007 mit Hilfe von Herbert Bönisch in den Händen von Walter Hebling und dem Singkreis lag. Weiterhin konnten wir in dieser Zeit 13-mal im Bodelschwingh-Heim vor einer immer größer werdenden Zuhörerschaft singen. Die Freude, die wir bringen konnten sah man an den leuchtenden Augen der älteren Personen, die sich aber auch auf uns übertragen hatte. 
Auch war ein Wettsingen 1989 beim Sängerfest der MGF Eintracht Weinheim angesagt, wo wir den 3. Platz erreichten. Auf der Wachenburg war zum Empfang der Delegationen zum 100-jährigen Jubiläum unserer Sektion unser Singen erwünscht, ebenso waren wir beim Edelweißfest in Mannheim, konnten auf der Vernisage von Karl-Heinz Treiber in Ladenburg unsere Sangeskunst präsentieren, steuerten Weihnachtslieder zur Weihnachtsfeier der IKB bei. Zur Einweihung der Boulderhalle, 1-mal zum „Tag der offenen Tür“ und nun im Kino zur Eröffnung des Himalaja-Filmes. 

Die Arbeitseinsätze auf unserem Gelände sollen erwähnt sein, wo es galt, unsere Arbeitskraft einzubringen beim Aufräumen des Geländes, dem Erstellen und Ausbau unserer Hütte, beim Bau vom Kletterturm, beim Bau von Büro und der Boulderhalle. Ohne diese Kräfte wären diese Vorhaben sicher nur halb so gut vorangekommen. 

Im Jahr 1998 wurde Walter wegen seiner Verdienste mit dem Singkreis die Ehrenmitgliedschaft zuerkannt.
Nun sei noch ein Blick auf das zweite Standbein des Singkreises geworfen, die Touren.
Im Jahre 1984 durfte Walter mit seinem Singkreis die erste Tour übers Wochenende mit 29 Teilnehmer zur Mannheimer Hütte im Schwarzwald unternehmen. Danach folgten das Oppauer-Haus in der Pfalz und die Reifenberger-Hütte im Taunus mit 19 bzw. 22 Teilnehmern. Eine Tour in den Alpenbereich wurde zunächst trotz Walter`s Bergerfahrung, er war auf dem Montblanc, dem Matterhorn, der Dufourspitze usw., nicht erlaubt. Im Jahr 1986 war dann der Knoten mit der Fritz-Putz-Hütte bei Füssen geplatzt, wo sich 22 Teilnehmer meldeten. Nun ging es steil aufwärts. Touren, vornehmlich in Selbstversorgerhäuser, damit es preislich machbar war und auch die Gemeinschaft förderte, folgten im Allgäu, Bayern, Österreich und der Schweiz. Gut in Erinnerung sind bei den Beteiligten das Sonnenheim im Montafon, wo wir unter anderen den Piz Buin bestiegen, die Eggberge in der Schweiz am Urisee oder den Rigi am Vierwaldstätter See. La Punt, mittlerweile unsere zweite Heimat geworden, war zunächst im Sommer mit seinen hohen Gipfeln wie Piz Morteratsch, Piz Kesch, Piz Lanquard usw. unser Ziel. Im Winter waren alle Formen des Skifahrens gefragt, und der „Goldene Herbst“ brachte bei täglichen Touren tiefe Einblicke in Natur und Landschaft. Das Chalet am See in Grächen/Wallis war ein weiteres Domizil unserer Selbstversorgerhäuser. Nach Übungstouren mit Seil und Pickel auf dem Bordiergletscher stand das Allalinhorn im Mittelpunkt. Viele Touren in Saas Fee und in Zermatt konnten gemacht werden. 

Zum 20-jährigen Jubiläum des Singkreises stand das erste Großereignis mit der Insel La Palma für 2 Wochen an. Mit 61 Teilnehmer glaubte man, die höchste Teilnehmerzahl erreicht zu haben, doch diese Zahl wurde im Jahr 2002 mit 73 Teilnehmern auf Kreta, auch für 2 Wochen, noch getoppt. 
Im Jahr 2005 waren es 66 Teilnehmer, die sich Walter auf Teneriffa anvertraut haben. Die 80ste Tour brachte die Singkreisler auf die Insel Korfu. Auf all diesen Touren waren täglich mehrere Touren unterschiedlicher Größe und Länge angesagt, so dass es nie an Bewegung mangelte. 
Weniger Bewegung war bei der Donau-Schifffahrt, die zum 30-jährigen Jubiläum mit 38 Teilnehmern stattfand. In den letzten Jahren kamen, dem Alter entsprechend, geführte Touren wie Sizilien-Rundreise, Andalusien, Toskana, Gardasee, oder auch nochmals nach Marokko zustande. 

Mit kleineren Gruppen waren Touren in der Brenta, dem Rosengarten, den Sextener Dolomiten, dem Lechquellgebiet, der Texelgruppe, der Geisler und Puez-Gruppe, dem Prättigau und dem Wallis das Ziel. 

Meraner Höhenweg
Meraner Höhenweg

Auch Fernwanderwege wie: Meraner Höhenweg, Karnischer Höhenweg, König Ludwig- und Prälatenweg im Allgäu bzw. Bayern als auch der Rheinsteig in mehreren Etappen, der Altmühltal- und Mosel-Höhenweg sind zu erwähnen. Ganz besonders interessant ist bei den Weitwanderwegen die „Via Alta Bavaria“ in mehreren Etappen über die Alpen von Lenggries übers Karwendel, Wettersteingebirge nach Garmisch, weiter über den Kramer ins Ammergebirge, und dann von Füssen übers Tannheimertal und Allgäu nach Oberstdorf. 

Ein einmaliger Höhepunkt für unsere Sektion war die Organisation und Ausführung der Sektionsfahrt zum 100 jährigen Jubiläum an den Ledrosee im Trentino von Walter. Mit einem Groß-, Kleinbus und wenigen PKW`s waren 62 Teilnehmer vor Ort um alle alpinistische Aktivitäten wahrzunehmen. Bedingt durch die idealen Vorgaben an Kletterrouten, den vielen Klettersteigen, dem Hochgebirgs-, Wander- und Radparadis, aber auch bei großartiger Kultur war für jeden Teilnehmer in einem hervorragenden Hotel alle Möglichkeiten gegeben. Diese Sektionstour war unserem Jubiläum würdig!

Zum Schluss seien noch die 6 Radtouren erwähnt, die mit durchschnittlich 22 Teilnehmern an die Ost- und Nordsee, an der Weser entlang und ins Salzkammergut führten. 

So kamen bei insgesamt 116 Touren, die Walter organisierte und leitete, 3059 Teilnehmer in den Genuss: Berge, Land und Leute in einer intakten Gemeinschaft zu erleben. 

Da wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, …

Lieber Walter!

„ Eine Liebeserklärung an die Berge und die Musik gleichermaßen – das ist die Grundidee des 1980 gegründeten Singkreises in unserer Sektion“ – 
– das war die Visitenkarte des Sinkreises. 

Und jetzt nach 35 Jahren … 
Wir danken Dir für die 35 Jahre, 
die Du uns, dem Singkreis, gewidmet hast: 
für die Lieder und Musik, 
für die Touren, Freizeiten und Fernreisen, 
für die Organisation, Bemühungen, 
für die Durchführung und Motivation,
für Dein Lächeln und unsere Gemeinschaft …

Liebe Gisela!

Man sagt: ein starker Mann braucht eine starke Frau, die ihn unterstützt.
Unser Dank für die 35 Jahre des Singkreises gilt auch Dir:

Wir danken Dir, dass Du für Walter und vor allem für uns da warst, 
für die Gestaltung unserer Abende,
für die Organisation von unseren Freizeiten
und für Dein Lächeln und für unsere Gemeinschaft.