Unser großes Bauprojekt „neuer Kletterturm“ geht auf die Zielgerade oder, um es alpinistisch auszudrücken, wir sind im Endanstieg auf den Gipfel. Bald ist Frühlingsanfang, die Tage werden länger und wir freuen uns schon heute auf eine tolle Klettersaison an der Jakobswand und am neuen Turm.
Wir, der Vorstand und Beirat der KAGRU, möchten gerne auf den letzten Metern bis zum Gipfel unsere Gedanken und die daraus folgenden Entscheidungen mit euch teilen. Ebenso stellen wir euch den weiteren ungefähren Zeitplan vor.
Einige unserer Entscheidungen haben uns lange Nächte beschert und manche sind auch nur schweren Herzens getroffen worden. Später dazu mehr.
Jetzt ist aber erst einmal Zeit, sich bei all den Beteiligten zu bedanken, die uns dieses großartige Projekt „neuer Kletterturm“ ermöglicht haben.
Zuerst bedanken wir uns bei den vielen Mitgliedern der Sektion Weinheim, die bei der Mitgliederversammlung diesem Projekt zugestimmt haben. Es ist mit Abstand das größte, komplexeste und aufwändigste Bauvorhaben von Sportstätten der letzten Jahre in der Region.
Wir bedanken uns beim Sektionsvorstand für die erstklassige Finanzierung und Planung, bei der Stadt Weinheim, den umliegenden Sektionen und allen beteiligten Kletterfreunden. Wir freuen uns, diese einmalige Sportstätte bald eröffnen zu dürfen.
Obwohl es schier unmöglich ist, alle namentlich zu nennen, die sich auf der Baustelle, im Hintergrund, in den Büros mit unzähligen Gesprächen und Telefonaten mit Lieferanten, Behörden, Bauträger etc. beschäftigt haben, möchten wir jedoch vier ganz besonders hervorheben.
Zunächst einmal Christian Rost, als Vorstand und als Koordinator des Turmbauteams. Dieses Team ist einfach klasse, egal ob in der Überzeugungsarbeit oder der ständigen Motivation, in der Vorbereitung von logistischen Prozessen, bei der gesamten Umsetzung der Nebenleistungen, sowie bei der Flächen Be- und Entsiegelung, der Gestaltung des Parkplatzes, der Ein- und Auslagerung von Baumaterial, Griffen, Platten, neuen Seilen etc. Niemand aus dem Turmteam war sich für irgendwas zu schade, sei es bei der Einbringung von Ideen und Lösungen oder auch beim Abfahren von Schraubenhändlern, um sich in der ganzen Region mit 10.000 Schrauben einzudecken. Zum Teil wurden Nachtschichten eingelegt und selbst der Heilige Abend kam nicht um einen Arbeitseinsatz rum.
Wir bedanken uns auch besonders bei Mats Hörold und seinen drei Kollegen von Highworksolutions GmbH. Seit dem 20. Februar, als der Lastwagen mit dem Holz vorfuhr, haben Peter und Mats und ihre Jungs täglich von Montag bis Samstag und auch mal sonntags 10 bis 12 Stunden gearbeitet, um dieses riesige 3-D-Puzzle zusammenzubauen. Das Ergebnis nach gerade mal drei Wochen kann heute jeder bestaunen. Es war genau das Tempo und das Engagement der Handwerker, die uns gegenüber der Behörde so sicher aufgestellt haben: der befürchtete Baustopp wurde nicht verhängt und wir haben dadurch keine ganz verkorkste Saison. Einen ersten Dank konnten wir euch schon beim kleinen Richtfest am letzten Samstag geben. Ihr seid einfach klasse!
Bevor die Holzkonstruktion in die Höhe wachsen konnte, war noch jede Menge Vorarbeit zu leisten. Unser Sektionsmitglied Simone Reinig (Architektin) wickelte als Bauleitung alle Formalitäten mit dem Bauamt ab und koordinierte sämtliche Erd- und Betonierarbeiten mit den Fachfirmen, erstellte Pläne und erinnerte das Projektteam und den Vorstand immer an einzuhaltende Termine und Verfahren. Eine Funktion, welche die Ehrenamtlichen aus dem Projektteam niemals hätten stemmen können. Hier waren wir auf Simones professionelle und extrem engagierte Arbeit absolut angewiesen. Danke, danke, danke!
Zum Schluss auch noch ein herzliches Dankeschön an Anke Lenz von unserer Geschäftsstelle. Anke hatte in den letzten Monaten wohl den lautesten Büroarbeitsplatz in Deutschland. Sie war in dieser Zeit die gute Seele vor Ort, gegenüber den Mitarbeitern des Bautrupps, den Lieferanten, LKW Fahrern und Paketdiensten. Trotz dieser Umstände hat sie den Verein administrativ super ins neue Jahr geführt und alle Abläufe auf unserer Geschäftsstelle gewährleistet. Das alles weit über das normale Arbeitsverhältnis mit dem Verein hinaus.
Jetzt noch die vielen nicht genannten Unterstützer: die Kuchenbäcker, die Bierkistenfahrer, die Belegte-Brötchen-Macher und Kaffeekocher, die Ihre Begeisterung des Projekts ansteckend mit der Versorgung der Leute von Highworksolutions unterstützt, ja fast schon angetrieben haben.
Nicht vergessen dürfen wir die Jugendgruppe. Ihr habt geholfen Sicherungen zu bauen, ihr habt für die Handwerker abends gekocht und ihr seid es auch, die am neuen Turm eure Kenntnisse vertiefen dürft.
Hier noch die grobe weitere Zeitplanung:
Am kommenden Samstag (18.3.) wird die Wildgehölzhecke auf dem neuen Erdhügel am Parkplatz als eine von zwei Ausgleichsmaßnahmen für die neue Versiegelungsfläche gepflanzt. Wer noch kurzfristig um 10 Uhr dazukommen mag ist herzlich eingeladen.
Zwischen dem 20. und 27. März erwarten wir den Fallschutzboden, der dann von uns in Eigenleistung verlegt wird. Ohne Fallschutzboden keine Freigabe durch die Behörde.
Ab dem 28. März werden die ersten Routen geschraubt, die Volumen und Griffe angebracht. Wenn alle Lieferanten Ihre Zusagen einhalten, dann dürfte der Routenbau bis zum 10. April abgeschlossen sein.
Im Anschluss wird noch eine Entwässerungsleitung für die Bodenplatte gelegt, die Grundlage für den Fallschutzboden vorbereitet und danach der Fallschutzboden verlegt.
Was unseren Zeitplan leider etwas zurückwirft, ist ein Lieferproblem der Dämmplatten des Daches. Diese sind nun für Mitte April seitens des Lieferanten angekündigt. Um diese dann auf das Dach zu bringen braucht es noch den Kran, der derzeit noch auf dem Gelände steht. Unsere erste Hoffnung, den Kran schon Mitte/Ende März abzubauen um dadurch weiter voranzukommen, hat sich nicht verwirklichen lassen.
Leider steht der Kran, wenn regulärer Kletterbetrieb wäre, in einem sicherheitsrelevanten Bereich, mit anderen Worten genau im Rettungsweg.
Das bedeutet organisatorisch, dass sich der erste Wandeinsatz in diesem Jahr weniger mit der Jakobswand selbst, sondern mehr mit dem Zugangsweg (Diethersteig) und den Bereichen unten an der Sonnenplatte beschäftigt hat.
Leider hat der viel zu warme Winter und der Regen der letzten Tage der Wand stark zugesetzt. Selbst nach der optimistischsten Bewertung werden wir, bei üblicher Besetzungsstärke, mindesten zwei Wandeinsätze brauchen, um die Jakobswand wieder so sicher zu machen wie ihr und unsere Gäste es gewohnt sind. Der frühste Wandeinsatz kann deshalb erst nach Abbau und Abtransport des Krans, also vermutlich nach dem 15. April, eingeplant werden.
Parallel dazu soll der Kletterturm abschließend durch das Bauamt und den Prüfstatiker, sowie T-Wall abgenommen werden. Seitens des Turmteams werden schon Terminvorschläge ausgearbeitet. Danach steht unserer Saison 2023 nichts mehr im Wege.
Wir werden jedoch aus den o.a. aufgeführten Gründen leider das Anklettern verschieben müssen. Wenn ihr in den Kalender auf der Homepage schaut, seht ihr immer den aktuellen Stand der Öffnungszeiten. Habt bitte Verständnis, dass diese, wirklich schwere Entscheidung, nur aus sicherheitstechnischen Gründen getroffen werden musste.
Wir freuen uns auf euch und auf die neue Saison. Dieses Jahr dann eben erst nach Ostern. Und wir freuen uns auf die vielen Helfer, die sich in den noch kommenden Aufrufen für Hilfe und Unterstützung melden werden – ohne euch wird das nicht funktionieren.
Wenn sich etwas ergibt, werden wir euch auf dem Laufenden halten und scheut euch nicht, uns bei Fragen und Anregungen anzusprechen.
Eurer KAGRU Vorstands-Team
Reiner, Wolfgang, Anette, Diether, Katja, Kerstin, Klaus