Klettern im Dreisamtal: Gemeinschaftstour Gfäll 12./13.06.21

Fahrt mit Walter in den Schwarzwald, haben sie gesagt. Genussklettern im 3. und 4. Grad, haben sie gesagt…

So manches Mal hat mindestens ein Teilnehmer der Gemeinschaftstour (Name dem Autor bekannt) mich wohl heimlich verflucht, aber am Ende war es wirklich ein tolles Erlebnis für alle. Nachdem der anstrengende Zustieg gemeistert war, wurde am vorderen Fels den ganzen Tag überwiegend im Schatten bei angenehmen Temperaturen Freundschaft mit dem für die meisten noch unbekannten Gestein, nämlich Gneis, geschlossen. Die teils noch etwas feuchten Felsen waren dank der rauen Oberfläche erfreulich griffig und boten auch den Füßen gute Reibung, wenn man sich erst einmal traute.
Platten-, Reibungs-, Verschneidungsklettern und auch ein herausfordernder Überhang brachten Spaß für alle drei Seilschaften.

Ganz im Glück waren wir mit unserem komfortablen Campingplatz, kurz vorher gab es endlich das ersehnte „Go“ für eine Übernachtung, ohne die unsere Gemeinschaftstour nicht hätte stattfinden können- die weite Anreise hätte eine Tagestour weder lohnend noch umweltverträglich gemacht.
So konnten wir nach dem ersten Tag sowohl die luxuriösen Duschen als auch das Restaurant des Platzes ausgiebig nutzen. Nach den langen Monaten ohne auswärtige Übernachtungen und ohne „richtige“ Gastronomie eine so unwirkliche wie erfreuliche Situation!

Tag zwei zeigte uns, dass man am Gfäll sonntags unbedingt etwas früher aufstehen muss. Nahezu alle Felsen waren gut besucht, und am Birkenwändle, an dem ich dem oben erwähnten Kletterer die Genusstouren im 3. und 4. Grad versprochen hatte, fand sogar ein Kurs statt, sodass wir hier nicht klettern konnten und es noch eine ganze Weile dauerte, bis jede Seilschaft eine passende Route gefunden hatte.

An der Rhodewand konnten spannende Mehrseillängen mit Ausblick geklettert werden, und am Fels vom Vortag waren auch noch Routen frei.

Ein großartiges Wochenende mit tollen Teilnehmer*innen und neuen Erfahrungen in einem für uns Bergsträßer nahezu unbekannten Klettergebiet. Vielleicht heißt es nächstes Jahr ja wieder „Fahrt mit Walter in den Schwarzwald, Genussklettern im 3.und 4. Grad“. Ich hoffe, ich kann mein Versprechen bezüglich des Genusses dann auch gleich auf Anhieb erfüllen, wir müssen vermutlich einfach etwas früher aufstehen…